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Grenzen der Therapie

Hightech-Medizin und Menschenwürde
Autorin: Silvia Matthies
Arte Dokumentation von 1996, 20:30 Uhr, 57 Min.

Nominiert zum Grimme Preis


KRITIKEN

Abendzeitung 22.08.1996

Therapie um jeden Preis?

Es ging um Leben und Tod, aber nicht zu Unterhaltungszwecken, sondern hautnah zur Selbstreflexion dargereicht- ein Fall fürs Mini-Minderheitsprogramm bei arte. Die packende, sorgsam aufbereitete und hochprofessionelle Dokumentation von Silvia Matthies demonstrierte an drei unter die Haut gehenden Beispielen die Grenzen des medizinischen Machbarkeitswahns: ein Mann, der sich nach zwei Lebertransplantationen weigert, eine dritte durchführen zu lassen und Medikamente eigenhändig minimiert, eine Frau, die für sich ab einem bestimmten Punkt der Extremtherapien keine weiteren Behandlungen zuließ, und ein Mann, der seine 39jährige Frau nach diversen High-Tech-Roßkuren verloren hat.

Dazu die Statements kritischer Ärzte, die konstatieren müssen, dass die starren Strukturen in den Kliniken wie in den Köpfen der Kollegen, die „helfen“ oft mit Aktionismus gleichsetzen, oft eine individuelle, dem Menschen gemäße Therapie verhindern – von angemessener Sterbehilfe ganz zu schweigen. Da steht die heutige Medizin auf dem Prüfstand und schneidet gar nicht gut ab. Aber das ist offenbar kein Thema für das Hauptprogramm unserer öffentlich-rechtlichen wie kommerziellen Tandaradei-TV-Kanäle.
W.O.P. Kistner

Eine Kopie der Kritik, wie sie in der Zeitung erschienen ist liegt vor und kann gerne per E-Mail bei Silvia Matthies angefordert werden.

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